Definition

Der Begriff der Dritten Orte ist nicht neu. Geprägt wurde er bereits Ende der 80er Jahre von dem amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg. Er definierte sie als einen Ort, der weder das eigene Zuhause, noch der Arbeitsort ist und an dem man sich gerne aufhält. Zur Charakterisierung von Dritten Orten sind für ihn insbesondere die folgenden Eigenschaften zentral:

  • An einem Dritten Ort kann man sich unabgesprochen/ ungeplant treffen.
  • Dritte Orte sind einfach, praktisch und klar – nicht unbedingt schön.
  • Dritte Orte benötigen keine gastgebende Person.
  • Dritte Orte stehen für alle offen zur Verfügung.
  • Das wichtigste an Dritten Orten ist Kommunikation.
  • Kommunikation ist die Hauptaktivität an Dritten Orten.
  • Dritte Orte sind dann zugänglich, wenn man sie benötigt.
  • Dritte Orte werden unregelmäßig, aber oft aufgesucht.
  • Dritte Orte sind fußläufig zu erreichen oder mindestens in der Nähe.
  • Dritte Orte entstehen oft ungeplant.
  • Dritte Orte sind auch in ihren Nutzungsmöglichkeiten offen.
  • Dritte Orte geben Anregungen und Unterhaltung.
  • Dritte Orte können für eine demokratische Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen.

Als Ray Oldenburg diese Definition schrieb, konnte er noch nicht ahnen, dass er einige Jahre später von Starbucks angefragt werden würde, für ihre Cafés als Dritte Orte zu werben. Er lehnte ab. Deutlich wird daran aber, dass Dritte Orte (oder etwas in der Art) gerade auch im kommerziellen Bereich als Konzept aufgegriffen wird. Es gilt gemeinsam zu überlegen, was für uns Dritte Orte ausmachen sollen – und was wir dazu beitragen können, dass sie in diesem Sinne entstehen.

Überblick

Kategorie

Definition

Datum

Mon, 10/09/2018 - 03:26

Autor/in

Nele